Wann lohnt sich eine Umschuldung?

Laut einer Forsa-Umfrage kennen 42 Prozent der Bankkunden den Zinssatz ihres Dispozinses nicht. Bei den Menschen unter 40 Jahren sind es sogar 53 Prozent. Auch die Hälfte der Niedrigverdiener, die diese Form des Kredits in besonders großem Umfang in Anspruch nehmen, können den Zinssatz ihrer Bank für die Kontoüberziehung nicht beziffern.
Das Resultat ist, dass die immer weiter wachsende Zinsbelastung einen großen Teil des ohnehin schon geringen Einkommens auffrisst und somit der Dispo noch öfter in Anspruch genommen werden muss. Das Zauberwort heißt hier „Umschuldung“. Gemeint ist: den teuren Dispo gegen einen deutlich günstigeren Ratenkredit eintauschen. Der Aufwand ist überschaubar – und spart bares Geld.
Kreditrechner

Geld sparen mit Umschuldung

Verbraucher zahlen häufig zu viel Geld für zu teure Kredite. Diese auf den Prüfstand zu stellen ist also durchaus sinnvoll. Auch sollten die Konditionen bei den Kreditinstituten verglichen werden, z.B. über ein Kreditvergleich Portal.
Unwissenheit oder Bequemlichkeit kann den Bankkunden teuer zu stehen kommen. Und warum sollte man nicht von einem 14-prozentigen Dispo-Zinssatz auf einen niedrigen einstelligen Zinssatz für einen Raten- oder Rahmenkredit umstellen? So lassen sich im Laufe der Jahre viele Hundert oder gar Tausend Euro sparen, mit denen man sich einige Wünsche erfüllen kann.

Möglichkeiten prüfen

Die Zweifel, man sei nicht kreditwürdig, lassen viele Verschuldete vor einer Umschuldung zurückschrecken. Doch wer nicht fragt, der kann auch nichts gewinnen. Unbedingt sollte eine kostenlose Schufa-Auskunft eingeholt werden, um die Perspektiven einschätzen zu können. Außerdem helfen Studien und Expertenmeinungen, die bequem im Internet recherchiert werden können, um sich einen Überblick über die nicht ganz leicht zu durchschauende Marktlage zu verschaffen. Auch ein ausführliches Gespräch mit dem Bankberater des Vertrauens bringt Licht in die für viele Menschen so dunkle Welt des Finanzwesens.
Entscheidungen sollten aber auf jeden Fall erst nach genauer Abwägung aller für die Entscheidung bedeutenden Aspekte des Marktes und der individuellen eigenen Situation getroffen werden.

Einspar-Potential erkennen

Wie sehr sich die Umschuldung von ständig überzogenen Girokonten lohnt, belegen die Zinsunterschiede. Wer stetig 2000 Euro im Soll ist, kann leicht 500 Euro Zinsen sparen, wenn er die Summe in vier Jahren über einen Ratenkredit zurückzahlt – das ist schon mit einer monatlichen Rate in Höhe von 50 Euro für Zins und Tilgung möglich und entspricht einem Zinssatz von etwa fünf Prozent.
Hierbei sollte man sich aber auch über den Unterschied zwischen Nominal- und Effektivzins im Klaren sein: Der Effektivzins umfasst alle Nebenkosten, die mit dem Kreditgeschäft verbunden sind, diese sind im Nominalzins nicht enthalten. Auch eine gezielte Umschuldung von älteren und hoch verzinsten auf neue und preiswertere Ratenkredite sollte in Erwägung gezogen werden. Auch hier bieten sich große Einsparpotenziale. Doch Vorsicht: Es lohnt sich nicht immer. Denn oft sind die Zinsunterschiede kleiner als zwischen Dispo und Ratenkredit, und die entstehenden Kosten und Gebühren sind unter Umständen höher als die einzusparende Summe.

Haushaltsrechnung spart Geld und Nerven

Ein ganz entscheidender Aspekt bei allen anstehenden Umschuldungen ist es, die Laufzeit und die daraus resultierende monatliche Belastung im Auge zu behalten. Denn was nutzen die niedrigsten Zinssätze, wenn die Laufzeit kurz und damit die monatlich zu tragende Belastung so hoch ist, dass sie aus dem regulären Einkommen nicht beglichen werden kann? Der Teufelskreis mit erneuter Inanspruchnahme des teuren Dispokredits beginnt in diesem Fall von vorne. Behält man aber alle genannten Gesichtspunkte im Blick und vermeidet so unnötige Fallstricke, steht einem schnell wieder mehr Geld für mehr Lebensqualität zur Verfügung.